Die Selbstständigkeit war schon immer das Ziel von Tierärztin Dr. Susanne Neukirch. Die 29-jährige Tiermedizinerin, die aus der kleinen Gemeinde Niederviehbach in Niederbayern stammt, hat vor Kurzem eine mobile Pferdepraxis eröffnet. Mit dem zusätzlichen Angebot der Chiropraktik für Pferde sowie der Spezialisierung auf Zahnbehandlungen hat sie in ihrem Einsatzgebiet eine Lücke geschlossen. „Für mich war auch schon immer klar, dass es keine normale Kleintierpraxis werden soll, sondern, dass ich hauptsächlich Pferde behandeln möchte“, weiß die sympathische junge Tierärztin. Dies kommt aber nicht von ungefähr. Sie reitet schon seit Kindesalter, ist Pferdebesitzerin und hat dadurch ein ganz besonderes Verhältnis zu diesen Tieren.
Der Vorteil der mobilen Pferdepraxis liege auf der Hand, sagt Susanne Neukirch. Die Anschaffungskosten seien mit denen einer normalen Tierarztpraxis kaum vergleichbar. Exakt auf ihre Bedürfnisse wurde das Fahrzeug, die mobile Praxis, angepasst und mit modernsten Instrumenten ausgestattet. Mit dieser Art der Praxis erweitert sich gleichzeitig ihr Kundenkreis. Auch, dass viele Besitzer berufstätig sind und oftmals nur am Abend einen Termin vereinbaren können, ist für die junge Unternehmerin, die sich ihre Arbeitszeit selbst einteilen kann, kein Problem. An der Selbstständigkeit schätzt sie ebenso, dass sie den Kontakt zu den Besitzern unter ganz anderen Bedingungen pflegen, und sich auch mal „etwas mehr“ Zeit nehmen kann, um deren Probleme mit dem Tier zu erfahren.
Die „normale“ Vorsorgeuntersuchung der Pferde ist nur ein Teilbereich, den Susanne Neukirch anbietet. Vielmehr legt sie Augenmerk auf die Zahnbehandlungen, auf die sich die Tierärztin spezialisiert hat. „Vielleicht haben mich Zähne schon immer interessiert, weil mein Vater Zahnarzt ist“, schmunzelt sie. Mehrere Jahre hat sie als Assistenzärztin und als IGFP-Mitglied (Internationale Gesellschaft zur Funktionsverbesserung der Pferdezähne e.V.) Zahnbehandlungen durchgeführt und bringt somit genügend Erfahrung auf diesem Gebiet mit. Mit speziellem Werkzeug lasse sich auch ambulant ein Großteil der Zahnerkrankungen sehr gut durchführen, erklärt Neukirch. Denn auch bei Pferden sei eine regelmäßige Untersuchung der Zähne wichtig, „um größere Baustellen zu verhindern“. Unter Haken- und Kantenbildungen, Karies, Zahnstein oder (blinden) Wolfszähnen hätten viele Pferde zu leiden, weiß die Expertin. Hier gilt es, zum Wohl des Pferdes möglichst schnell zu handeln.
Ihr zweiter Fachbereich ist die Chiropraktik für Pferde. Hierfür absolvierte sie eine mehrmonatige Ausbildung, die nur Tierärzten vorbehalten ist, an der International Academy of Veterinary Chiropractic (IAVC) in Sittensen. Die Chiropraktik zu lernen lag für Susanne Neukirch auf der Hand. Als erfahrene Reiterin weiß sie um die Probleme bei Pferden hinsichtlich Beweglichkeit und Gelenken. Im Zentrum der Chiropraktik steht die gestörte Funktion der Wirbelsäule und die vielfältigen Auswirkungen dieser Störung auf das komplexe Nervensystem und somit den Gesamtorganismus. Oft sind Blockaden schuld daran, dass das Pferd sich nicht mehr richtig bewegen kann. Eine Blockade, so erklärt Susanne Neukirch, sei eine funktionelle Fehlstellung eines Wirbels sowie eine Blockade seiner Wirbelgelenke. Dies habe zur Folge, dass der normale Bewegungsspielraum deutlich eingeschränkt ist. Schmerzhafte Muskelverspannungen und Steifheit können die Folge sein. Das Pferd, erklärt die Tierärztin, verliere dadurch seine hohe Flexibilität der Wirbelsäule. Die Pferdefachfrau kann in einer chiropraktischen Behandlung diagnostizieren, wo sich eine Blockade befindet, und die funktionelle Fehlstellung der Wirbel korrigieren. Dies erfolgt durch einen schnellen und kurzen Impuls, der mit den Händen direkt am entsprechenden Wirbel ausgeübt wird. „Chiropraktik behandelt nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursache von Rückenproblemen bei einem Pferd“, sagt Susanne Neukirch. Besitzer von Freizeitpferden bis hin zu Sportpferden nehmen diese Behandlungsmethode gerne in Anspruch. Durch ihre Zusatzausbildung hat die Pferdeexpertin somit die Möglichkeit, das Tier ganzheitlich zu behandeln, um das Wohlbefinden des Pferdes zu fördern, was sich wiederum positiv auf die Rittigkeit und die Leistungsbereitschaft des Tieres auswirkt.
Die Niederviehbacherin schloss im Jahr 2009 ihr Studium der Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Fakultät in München ab und hat vor Kurzem ihren Doktortitel verliehen bekommen. Vor ihrer Selbstständigkeit war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Klinik für Pferde in der Abteilung Innere Medizin der Tierärztlichen Fakultät der LMU München tätig. Im Anschluss arbeitete Susanne Neukirch als Assistenzärztin in zwei weiteren Pferdekliniken.
Eine umfassende Beratung zu ihrer Praxisgründung erhielt Dr. Susanne Neukirch durch den Existenzgründer-Coach Joachim Fischer aus München. Die Tierärztin erhielt spezielle Handlungsanleitungen für die gesamte Vor- und Nachgründungsphase; auch für die Beantragung eines Gründungszuschusses. „Ohne seine Beratung hätte ich nicht gewusst, welcher der richtige Weg in die Selbstständigkeit ist“, zieht Susanne Neukirch ein Resümee. Die Tierärztin erhielt Mitte Oktober 2012 einen positiven Bewilligungsbescheid der Arbeitsagentur über den Zuschuss. Die Fischer Consulting wird auch in der Nachgründerphase mit Rat und Tat zur Seite stehen. Fischers Beratung ist auf die Gründungsberatung für Tierärzte spezialisiert.
Kontaktdaten:
Mobile Pferdepraxis für Chiropraktik und Zahnheilkunde
Dr. med. vet. Susanne Neukirch Tierärztin
84168 Aham
Tel mobil: +49 176 32413956
Email: info@wirbelzahn.de
Homepage: www.wirbelzahn.de
Dagmar Korpanty
(Redaktion)
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Wie gründe ich eine mobile Tierarztpraxis für Pferde?
Viele junge Tiermediziner wollen sich selbstständig machen, doch dazu braucht es mehr als guter Fachkenntnisse. Gute Examina reichen heute nicht mehr aus, um eine Praxis wirtschaftlich effizient und nachhaltig zu betreiben. Frau Dr. Neukirch hat sich vom erfahrenen Gründungsspezialisten für Tierärzte Joachim Fischer coachen lassen.
Die Tierärtztin wurde durch das Land Bayern bereits der Vorphase der Praxisgründung durch einen Beratungskostenzuschuss unterstützt. Weiter wurde die Möglichkeit genutzt, einen Gründungszuschuss zu beantragen. Die zuständige Arbeitsagentur (AA) hat diesen Zuschuss für die ersten sechs Monate und weitere neun Monate bewilligt.
Nach erfolgter Praxisgründung erhält die Tierärztin ein weiteres Coaching für Praxismarketing, das vom Staat bezuschusst wird.